Erfahrungen von Regenbogenfamilien mit der Stiefkindadoption: Ergebnisse aus einer Umfrage mit 215 Teilnehmer*innen aus Deutschland.
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In einer Online-Umfrage des Teams Regenbogenfamilien im LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg e.V. mit 215 Teilnehmer*innen aus Deutschland berichten queere Eltern von belastenden und diskriminierenden Erfahrungen im Verfahren der Stiefkindadoption.
„Wir haben uns während des gesamten Prozesses wie Menschen zweiter Klasse gefühlt“, erklärt ein befragtes Elternteil. Noch immer gilt: Wird ein Kind in eine Zwei-Mütter-Familie geboren oder ist der zweite Elternteil nicht männlich, hat das Kind rechtlich nur einen Elternteil. Während ein Ehemann automatisch als Vater anerkannt wird, müssen Frauen oder nicht-binäre Eltern ihr Wunschkind adoptieren – ein aufwendiger und emotional anstrengender Prozess. Die Umfrage macht deutlich, wie sehr dieses Verfahren fern der Realität von queeren Familien ist und wie viel Raum es für Diskriminierung lässt. Eltern berichten von Unmengen an Unterlagen, privaten Fragen, Gesundheitsattesten, abwertenden Kommentaren, Verzögerungen und dem Infragestellen ihrer Familie, die sie während des Verfahrens erlebt haben: „Wir wurden als Sonderfall betitelt. Außerdem würde das Kind einen Schaden davontragen, wenn es zwei Mütter hätte“, erzählt beispielsweise eine Familie. Das Team Regenbogenfamilien berät betroffene Familien und bildet Fachkräfte zum Thema fort. „Die Umfrage zeigt: Eine Änderung des Abstammungsrechts ist dringend notwendig. Wir fordern die rechtliche Gleichstellung aller Eltern – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung“, so Projektkoordination vom Konsultationsangebot Saskia Ratajszczak. Für weitere Informationen, Rückfragen oder Einladungen zur Vorstellung der Umfrageergebnisse kontaktieren Sie gerne: Saskia Ratajszczak – saskia.ratajszczak@lsvd.berlin Hier geht es zur Umfrage: Ergebnisse Umfrage Stiefkindadoption in queeren Familien |