Pressemitteilung vom: 27. Dezember 2022

Kooperation zwischen dem LSVD Berlin-Brandenburg und dem Landessportbund Berlin ab jetzt offiziell

Um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport zu fördern, wollen der LSVD Berlin-Brandenburg und der Landessportbund Berlin in Zukunft noch enger zusammenarbeiten

“Sport für alle” ist der selbsterklärte Anspruch des organisierten Sports in Berlin. Jede Person soll einen gleichberechtigten Zugang zu Sport haben, egal woher sie kommt, wer sie ist und wen sie liebt. Die Realität sieht vielerorts oft noch anders aus: Die OUTSPORT-Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Diskriminierung im Sport für queere Sportler*innen in Deutschland eine große Rolle spielt. So gaben über 90 Prozent der Befragten an, dass der Sport in Deutschland ein Problem mit Homo- und Transfeindlichkeit habe und 16 Prozent der Befragten haben im letzten Jahr eigene Diskriminierungserfahrungen im Sport machen müssen.

Der Landessportbund Berlin (LSB) als Dachverband des organisierten Sports in Berlin hat mit seinen über 685.000 Mitgliedern eine gesellschaftliche Verantwortung, die unter anderem die Förderung von Vielfalt und Gleichstellung im Berliner Sport beinhaltet. Dabei kann der LSB Queerfeindlichkeit im Berliner Sport nicht alleine begegnen, sondern nur gemeinsam mit starken Partner*innen an seiner Seite.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) als größte Bürgerrechts- und Selbsthilfeorganisation für queere Menschen will, insbesondere in seinem Landesverband Berlin-Brandenburg, im Bereich Sport wirken.

“Ob wir es so wollen oder nicht, im Sport sind Bilder von bestimmten Körpernormen und (zwei)geschlechtlichen Anforderungen bis heute sehr präsent. Daraus resultieren queerfeindliche Strukturen. Um langfristig etwas zu verändern, braucht es nicht nur Empowerment und Engagement von unten, sondern auch vorgegeben und gelebt von den Sportverbänden”, sagt Mia Schumacher, Vorstandsmitglied des LSVD Berlin-Brandenburg.

Um gemeinsam zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Berliner Sport zu sensibilisieren und queere Menschen im Sport zu empowern, haben der LSB und der LSVD Berlin-Brandenburg im Dezember 2022 deshalb eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, jeweilige Expertisen zu teilen und Queerfeindlichkeit im Berliner Sport gestärkt zu begegnen.

“Als Dachorganisation des Berliner Sports nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst, gestalten Gesellschaft, ermöglichen gleichberechtigte Teilhabe und vermitteln Werte. Wir stellen uns gegen jegliche Form von Diskriminierung und schützen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen vor Anfeindungen und strukturellen Barrieren. Durch die Kooperation mit dem LSVD Berlin-Brandenburg und seinen Expert*innen werden wir diese Anstrengungen fortsetzen und das Thema noch tiefer in unsere Mitgliedsorganisationen und die Sportmetropole tragen“, sagt Thomas Härtel, Präsident des LSB.

Inhalt der Kooperationsvereinbarung ist unter anderem, dass der LSVD Berlin-Brandenburg den LSB hinsichtlich sexueller und geschlechtlicher Vielfalt innerhalb des Verbands, in seiner Kommunikation nach außen als auch in seinen Aus-, Fort- und Weiterbildungen berät. Der LSVD Berlin-Brandenburg und der LSB werden die Dokumentation von Sportangeboten für queere Menschen weiterhin pflegen und darüber hinaus gemeinsame Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksame Aktionen anstreben.

Der LSB und der LSVD Berlin-Brandenburg arbeiten seit vielen Jahren bei unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen zusammen. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung wird dieser Zusammenarbeit nun ein offizieller Rahmen gegeben.