Queere Menschen brauchen Schutz statt Angst
Am Sonntag, den 15. Juni, wurde in Bad Freienwalde ein Fest für Vielfalt von einer Gruppe Vermummter mit Schlagwerkzeugen angegriffen. Unter den Teilnehmenden der Veranstaltung „Für ein buntes Bad Freienwalde“ befanden sich auch queere Menschen. Zwei Personen wurden leicht verletzt, der Staatsschutz ermittelt. Der LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg ist erschüttert über diesen feigen Akt der Gewalt und erklärt sich solidarisch mit den Betroffenen.
„Dieser Angriff ist kein Einzelfall“, sagt Florian Winkler-Schwarz, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg. „Immer wieder werden queere Menschen Ziel rechtsextremer Angriffe – auch und gerade im ländlichen Raum. Die Täter wollen Angst säen und demokratisches Engagement einschüchtern. Dem stellen wir uns entschieden entgegen.“
Der Angriff von Bad Freienwalde reiht sich ein in eine besorgniserregende Serie von Einschüchterungen und Übergriffen:
- Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus im Mai
- Angriffe auf Jugendclubs in Südbrandenburg
- Verfassungsfeindliche Aktionen gegen Regenbogenflaggen, zuletzt in Dallgow-Döberitz
Diese Eskalationen zeigen, dass queere Sichtbarkeit – insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen – zunehmend zur Zielscheibe rechter Gewalt wird.
Der LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg fordert:
- Schutz queerer Veranstaltungen und Strukturen – auch in kleinen Städten und ländlichen Regionen.
- Konsequente Strafverfolgung rechter Gewalttaten – als politische Straftaten mit klarer Benennung des Tatmotivs.
- Verlässliche Prävention durch Aufklärung und Demokratieförderung – insbesondere in Schulen und Jugendarbeit.
- Sichtbare Solidarität der Politik – mit queeren Menschen und der gesamten Zivilgesellschaft.
„Demokratie lebt vom Mitmachen. Wer Vielfalt angreift, greift uns alle an“, erklärt Yasmine-Blanche Werder vom Landesvorstand des LSVD Berlin-Brandenburg. „Unser Dank gilt den mutigen Veranstalter*innen in Bad Freienwalde, die das Fest trotz des Angriffs fortgesetzt haben. Ihre Haltung ist das, was Brandenburg heute braucht.“
Kontakt für Rückfragen: Florian Winkler-Schwarz
presse@lsvd.berlin
Über uns:
Der LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg e. V. setzt sich für die Menschenrechte und gesellschaftliche Teilhabe von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen in Berlin und Brandenburg ein. Der Verband engagiert sich gegen Queerfeindlichkeit, Rechtsextremismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.