Pressemitteilung vom: 23. Mai 2025

LSVD Berlin-Brandenburg fordert Aufarbeitung im Fall Oziel Inácio-Stech

„Queerfeindlichkeit ist kein Einzelproblem – sie ist strukturell verankert.“

Der LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg zeigt sich tief besorgt über die bekannt gewordenen Vorfälle an der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin-Moabit und stellt sich ausdrücklich hinter den betroffenen Lehrer Oziel Inácio-Stech. Medienberichte zeichnen das Bild eines über Jahre andauernden queerfeindlichen und antisemitischen Mobbings – nicht nur durch Schüler*innen, sondern auch durch das strukturelle Versagen der Institution Schule.

„Wenn Lehrkräfte, die sich für Demokratie und Vielfalt einsetzen, systematisch gemobbt, sanktioniert und im Stich gelassen werden, dann ist das nicht nur ein pädagogisches Versäumnis, sondern ein strukturelles Versagen,“ sagt Florian Winkler-Schwarz, Geschäftsführer des LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg. „Dieser Fall muss vollständig aufgearbeitet werden – auch, um Vertrauen in staatliche Schutzmechanismen zurückzugewinnen.“

Der LSVD Berlin-Brandenburg steht mit politischen Entscheidungsträger*innen im Austausch und bietet der Schule über seinen Bereich Jugend & Bildung gezielte Sensibilisierungs-Workshops für Schüler*innen und pädagogisches Personal an.

Yasmine-Blanche Werder, Mitglied im Landesvorstand, ergänzt: „Die Causa Inácio-Stech steht exemplarisch für ein größeres Problem: Queerfeindlichkeit ist kein Randphänomen – sie ist mitten in unseren Institutionen angekommen. Wer meint, es gehe nur um Diskriminierung im Klassenzimmer, verkennt das Ausmaß der Herausforderung.“

Der LSVD Berlin-Brandenburg fordert die Bildungsverwaltung auf, nicht nur individuelle Fehler zu prüfen, sondern strukturelle Konsequenzen zu ziehen. Dazu gehören:

  • Eine öffentliche Rehabilitierung von Oziel Inácio-Stech
  • Konsequente Maßnahmen gegen queerfeindliche Diskriminierung an Berliner Schulen
  • Die systematische Einbindung queersensibler Bildungsangebote in den Schulalltag

Der Verband ruft die Zivilgesellschaft, Kollegien und Schulaufsichtsbehörden auf, sich klar gegen jede Form von Diskriminierung zu positionieren – und Betroffene nicht länger allein zu lassen.

Kontakt für Rückfragen:

Florian Winkler-Schwarz

Geschäftsführer LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg

florian.winkler-schwarz@lsvd.berlin